Foto: © Michael Armbruster, Artikel von Uschi Korda
Ulrich Fürneisen bevorzugt als Zeichner und Grafiker das große Werkformat, während er sich als Bildhauer des figuralen Kleinformats, der Reliefplastik und in einem Fall der symbolischen Denkmalsgestaltung bedient. Sein gesamtes Werk zeigt eine stete Auseinandersetzung mit der sichtbar erscheinenden Wirklichkeit: die Natur in ihrer Erscheinungsform der Landschaft.
Die Landschaft ist dem Künstler Gegenüber und Modell - die Landschaft in ihrer unterschiedlichen jahreszeitlichen Erscheinungsform mit äußerster grafischer Meisterschaft vergegenwärtigt: die Sensibilität der Linie ist es, die mittels unterschiedlicher Verdichtungszonen eine magische Lichtregie erzeugt, die ihrerseits Raumschichtungen und damit Landschaftliches suggeriert; dieses Landschaftliche kann Behältnis für Psychisches werden, denn hier scheint die introvertierte Psyche des Zeichners die ihrer Struktur entsprechende äußere landschaftliche Gegebenheit als Spiegelbild und Ausdrucksträger gefunden und gewählt zu haben - Fürneisen empfindet die Landschaft als ein beinahe personales Gegenüber, so geht es immer auch um das Portrait einer bestimmten Landschaft: eine fast franziskanische Naturspiritualität scheint den Blick zu bestimmen, jedoch mit einer Akzentuierung des Vergänglichkeitsaspektes - im Hinblick auf ein naturgegebenes „Stirb und Werde“ scheint Fürneisens porträtierende Aufmerksamkeit dem „Stirb“ in der Natur zu gelten. Unterschwellig wird hier die in der öffentlichen Diskussion diskutierte „Naturgefährdung“ angesprochen, ohne zum eigentlichen Thema gemacht zu werden- alles in allem: ein Bildprotokoll einer Seelenbefindlichkeit und einer Naturbefindlichkeit - analog zum Goetheschen Begriff der „Erdlebebilder“ könnte man von „Erdsterbebildern“ sprechen - Fürneisens „Rheinsichten“ (ein häufiger Titel seiner Ausstellungen) werden hier zu Einsichten, Merkbilder der äußeren Form werden hier zu In- Bildern einer menschlichen Befindlichkeit Ein solches Bildprotokoll im Alleingang über Jahrzehnte hin zu führen, stellt nicht nur eine künstlerische Leistung dar, sondern auch eine moralische.
Text von Bert Gerresheim
1947
In Berlin geboren
seit 1967
Mitarbeit in der Bildhauerwerkstatt von Bert Gerresheim
1967 - 1971
Studium an der Staatl. Kunstakademie Düsseldorf bei den Professoren Dieter Roth und Joseph Beuys
1971
1. Staatsexamen für das künstlerische Lehramt
1973 - 1974
Stipendium an der St. Martin’s School in London
1973
„between“, Städtische Kunsthalle Düsseldorf
„some 260 miles from here“, Gallery House, London
1976
“Mit, Neben, Gegen”, Beuys-Schüler im Kunstverein Frankfurt
1981
„Wie es uns gefällt, Happy Chaos“, 11 Künstler in Düsseldorf,
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf
„Zeichen 81“, Westdeutscher Künstlerbund im Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen
1983
„Zeichnungen und Linoldrucke“, Palais Hirsch, Schwetzingen
1984
Karl Sonnenschein-Haus, Düsseldorf
„Rheinsichten“, Sparkasse Düsseldorf
1984 - 1985
„Blickpunkt Niederrhein“, Düsseldorf, Dormagen-Zons, Kempten, Moers, Kleve, Kevelaer
1986
"Wasser", Kunstverein Jülich
1991
„Zwischen Tauber, Elz und Rhein”, Kappel am Rhein
Entwurf Rathausplatz Kappel einschl. eines Modellentwurfs für einen Brunnen
Bergische Kunstausstellung, Klingen Museum, Solingen
1992
Rathausgalerie der Stadt Brühl
Joseph und Anna Fassbender-Preis der Stadt Brühl
Arbeit an der Brunnenplastik für Kappel
„Zeichnung“, Orangerie Benrath
1993
Einweihung des Fleschuff-Brunnens, Rathausplatz Kappel am Rhein
1995
Kleine Galerie Bad Waldsee
Freunde-Kollegen Galerie Kontraste, Düsseldorf
„Rheinsichten“, Altes Rathaus Rust, Kulturkreis
1998
"Landschaften", Kultur Bahnhof Eller
2002
„Der Natur auf der Spur“, Sparkasse Karlsruhe
2003
Maternushaus, Köln
2004
„Rheinsichten“, Kulturamt der Stadt Kehl am Rhein
„Rheinsichten“, Kunstverein March
„Atelier im Dickicht“, Kunsthalle Altdorf
Stipendium der Jakob Eschweiler Stiftung
2005
ART Karlsruhe
2006
ART Chicago in the park
2007
Landschaften im 21. Jahrhundert, Galerie Kimmich in Lauterbach
2011
Galerie Brunnenstüble, Leiselheim
2012
Kunstverein Radbrunnen, Breisach
2012
Kulturfabrik, Rheinhausen
2013
Löwen ART, Ichenheim
2015
Kleine Galerie, Ettenheim
2016
Kunst-Ecke, Düsseldorf
2017
"Ins Blaue und im Grünen", Maxhaus Düsseldorf
2022
Kleine Galerie, Herbolzheim
Ulrich Fürneisen
Sittarder Str. 5
40477 Düsseldorf
©Ulrich Fürneisen. Alle Rechte vorbehalten.
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